"Auf
dem Kerbholz haben"
Bis ins 19te
Jahrhundert wurden Lieferungen von Waren, Arbeitsleistungen und Schulden
durch eine Kerbe in einem Stück Holz, dem Kerbholz, markiert. Je eine
Hälfte hatten Gläubiger und Schuldner. Bei der Abrechnung wurden beide
Hälften zum Abgleich aneinander gelegt.
"Keine
Ahnung von Tuten und Blasen"
Tuten oder
Blasen waren die Hauptaufgaben der minder geachteten Berufe des Kuhhirten
oder Nachtwächters. Wer nicht mal für diese Aufgaben taugte, war wirklich
...
"Fersengeld
geben"
Bezahlen mit
der Ferse bedeutet das heimliche Verlassen einer Herberge ohne zu
bezahlen. Man Zeigte dem Wirt die Ferse, also die Rückseite des Fußes.
"Unter die
Haube bringen"
Eine
verheiratete Frau trug ihr Haar nicht mehr offen, sondern hochgesteckt
unter einer Haube, die zur Tracht gehörte.
"Den Garaus
machen"
...geht zurück
auf " gar aus " oder auch "ganz aus" So wurde vor allem
in Süddeutschland seit dem 15ten Jahrhundert die Polizeistunde oder
Sperrstunde von den Nachtwächtern ausgerufen. Also das Tagesende. Die
heutige Auslegung ist etwas drastischer.
"Aus dem
Ärmel schütteln"
Die Ärmel der
mittelalterlichen Kleidung waren oft sehr weit und dienten auch schon man
als Taschen, vor allem dem nicht sehr geachteten Schichten der Gaukler und
Jahrmarktzauberer. Den die schüttelten schon mal was aus dm Ärmel. Münzen
oder andere Kleinigkeiten.
Das Ritual des
Händeschüttelns hat hier auch seinen Ursprung. Man schüttelte seinem Gast
die Hand um im Ärmel verborgene Sachen, einen Dolch zum Beispiel, heraus
zu schütteln. Also eine Vorsichtsmaßnahme vor Meuchlern.
"Jemand was
in die Schuhe schieben"
In Herbergen
wurde häufig in der Schankstube auch gemeinsam geschlafen. Wenn ein Dieb
eine Untersuchung befürchtete, schob er seine Beute in die Schuhe eines
anderen, um den Verdacht von sich abzulenken.
"Etwas im
Schilde führen"
Die Ritter
zeigten ihre Symbole auf den Schilden. Sie verrieten, ob es sich um
Freund oder Feind handelt und ließen die zumeist analphabetische
Bevölkerung wissen, wer man war.
Die negative
Bedeutung kommt daher, das man in der Schildhand auch etwas verbergen
konnte, was der Gegenüber nicht sehen konnte.
"Das ist
mir Schnuppe"
Das verkohlte
Ende eines Kerzendochts nennt man Schnuppe.
Es ist also
etwas völlig wertloses.
Der Docht
mußte auch gekürzt werden und die Schnuppe wanderte in den Abfall.
So kam der
Begriff Sternschnuppe aus. Abfall der von einem Stern gefegt wurde.
"Ein Brett
vor dem Kopf"
Ochsen wurde
ein Brett vor den Kopf gebunden, damit ihre Sicht eingeschränkt, um sie
leichter führen zu können.
"Im Stich
lassen"
Das kommt aus
der Tunierzeit.
Fiel ein
Ritter vom Pferd, musste sein Knappe ihn aus der Kampfbahn ziehen. Tat er
das nicht, konnte der Gegner erneut zustechen.
"Blau
machen"
Die Färber
legten Wolle oder Stoffe in eine Mischung aus Farbstoff und Urin. Bei
Indigo, den Färbstoff für blau, dauerte es einen Tag bis durch Oxidation
aus der grünlichen Suppe blau wurde. Also arbeiteten die Färber einen Tag
nicht, sie machten blau.
"Wer A sagt
muss auch B sagen"
Geht auf den
münsteraner Fluss Aa zurück.
Eigentlich
hieß es :
" Wer de Aa
seiht ( sieht ) muss och Bäh säggen ( sagen )
"Holzauge
sei wachsam"
Die
Holzklappen an Zinnen und Schießscharten nannte man Holzaugen. Da Die
Wachposten einer Burg dadurch schauten, um die Umgebung zu beobachten, war
das ein gebräuchlicher Spruch unter Wachleuten.
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